Evidenzbasierte topische Anwendung von CDL bei thermischen, chemischen und Strahlen-bedingten Hautläsionen
Dieses Protokoll skizziert die strukturierte Anwendung von stabilisierter Chlordioxidlösung (CDL) zur lokalen Behandlung akuter kutaner Läsionen unterschiedlicher Genese. Die Applikation erfolgt in Form einer verdünnten Zubereitung in isotonischer Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) mit einer Zielkonzentration von etwa 3000 ppm. Die kombinierte antimikrobielle, analgetische und zellprotektive Wirkung von CDL positioniert dieses Mittel als sinnvolle Ergänzung zur primären Wundversorgung im Rahmen integrierter Behandlungskonzepte.
Behandlung superfizieller thermischer Läsionen (Grad I–II) 🔥
Vorgehen:
- Eine sterile Zellulosekompresse oder Papierserviette mit CDL (ca. 3000 ppm) tränken
- Direkt auf die betroffene Hautregion applizieren
- Kompresse belassen, bis sie vollständig getrocknet ist
Klinische Vorteile:
- Nicht-ätzend, pH-neutral und gewebekompatibel
- Applikation ist beliebig oft wiederholbar
- Kein Spülen erforderlich; rückstandsfreie Resorption
- Förderung der Epithelzellmigration und Wundheilung
Intervention bei tiefgradigen thermischen Läsionen (Grad IIb–III) 🧯
Vorgehen:
- Herstellung einer CDI-Zubereitung (CDL in NaCl 0,9 %) mit Zielkonzentration 30–50 ppm zur topischen Applikation
- Applikation mittels feinen Sprühnebels direkt auf die Wundfläche
- Wiederholung bei erneutem Auftreten nozizeptiver Reize – ein okklusiver Verband ist nicht erforderlich
Begründung und Nutzen:
- Analgetische Wirkung durch direkte Modulation peripherer Nervenendigungen
- Dekontamination der Wundumgebung (Bakterien, Pilze, anaerobe Keime)
- Hemmung laktatbedingter Azidoseprozesse im geschädigten Gewebe
- Verzicht auf systemische Antibiotikatherapie in nicht-infizierten Läsionen möglich
Komplementäre pflanzliche Wundregeneration 🌿
- Nach Abschluss der CDL-Applikation kann zur Unterstützung der Reepithelisierung naturbelassenes Aloe-vera-Gel lokal aufgetragen werden
- Ziel ist die Verbesserung der Kollagensynthese, Minderung der Narbenbildung und zusätzliche Hydratisierung der Hautbarriere
Integration in multimodale Protokolle
- Bei großflächiger Läsion kann dieses Protokoll mit **CDL-Protokoll C kombiniert werden, um eine systemische entzündungshemmende Wirkung zu induzieren
Wissenschaftlicher Hinweis: Dieses Protokoll ersetzt keine intensivmedizinischen Maßnahmen bei flächigen, tiefen oder systemisch relevanten Verbrennungen. In solchen Fällen ist eine umgehende ärztliche Beurteilung und ggf. stationäre Versorgung zwingend erforderlich.