Topische Applikation bei kutanen Infektionen und zur postexpositionellen Dekontamination

Dieses Protokoll beschreibt die strukturierte, äußere Anwendung von Chlordioxidlösung (CDL) im Kontext dermatologischer Indikationen sowie zur Reduktion potenzieller Keimübertragung nach Hautkontakt mit infektiösem Material. Der Fokus liegt auf der lokal begrenzten, oxidativen Wirkung von CDL zur mikrobiellen Dekontamination und Unterstützung der Geweberegeneration. 💧🧴

Indikation und Zielsetzung 🎯

Gezielte Reduktion bakterieller Last (inkl. multiresistenter Erreger wie MRSA), Förderung der Wundheilung sowie präventive Maßnahme nach potenziell infektiösem Hautkontakt – insbesondere im klinischen, pflegerischen oder häuslichen Umfeld.

Standardanwendung bei Hautaffektionen 💠

  • Zielkonzentration: 30 ppm (gebrauchsfertige Lösung)
  • Applikation erfolgt über eine sterile Sprühflasche mit feinem Zerstäuber
  • Gleichmäßiges Aufsprühen auf betroffene Hautareale (z. B. Ulcera, Verbrennungen, Ekzeme, Insektenstiche)
  • CDL entfaltet üblicherweise eine reizfreie, analgetische und hämostatische Wirkung
  • Mehrfache Anwendung pro Tag möglich, bei Bedarf auch in stündlicher Frequenz

Postexpositionelle Dekontamination 🧼

  • Verdünnungsrichtlinie: 1 Teil CDL (30 ppm) mit 2 Teilen isotonischer Kochsalzlösung → Zielkonzentration: ca. 10 ppm
  • Applikation auf exponierte Haut oder Schleimhäute (z. B. Nasenvorhöfe, Mundschleimhaut, konjunktivale Flächen)
  • Für hochsensible Anwendungen: Verdünnung 1:10 empfohlen → ca. 3 ppm

Sicherheitshinweise ⚠️

  • Keine Anwendung in Kombination mit Okklusivverbänden
  • Nicht in Körperöffnungen applizieren oder unter Abdeckungen über längere Zeit verschließen (z. B. Nabelregion)
  • Sprühsysteme regelmäßig auf Materialdegradation prüfen; bei Korrosionsanzeichen sofort ersetzen

Anwendungsdauer 📆

Die Anwendungsfrequenz und -dauer richtet sich nach dem Schweregrad der Hautveränderung bzw. dem Expositionsrisiko. Die Behandlung wird bis zur vollständigen Abheilung oder Reepithelialisierung fortgeführt. Eine mehrtägige, kontinuierliche Nutzung ist bei guter lokaler Verträglichkeit möglich.