Lokalisierte Expositionstherapie mit gasförmigem Chlordioxid bei aurikulären und dermalen Pathologien ✨

Dieses Protokoll beschreibt zwei differenzierte Methoden zur kontrollierten lokalen Anwendung von gasförmigem Chlordioxid (ClO₂) bei Infektionen der äußeren Ohrmuschel sowie ausgedehnten dermatologischen Manifestationen. Die therapeutische Wirkung beruht auf der gezielten topischen Exposition gegenüber Chlordioxid in der Gasphase bei Raumtemperatur.

Therapeutische Zielsetzung 🎯

Primäres Ziel ist die selektive antimikrobielle und entzündungsmodulierende Wirkung auf begrenzte Hautareale bei gleichzeitiger Vermeidung systemischer Belastung. Indiziert ist dieses Protokoll insbesondere bei lokalisierten Infektionen oder bei Kontraindikationen für orale oder systemische Applikationswege.

Glasprotokoll – Aurikuläre und fokale kutane Applikation 🦻

  • Zielkonzentration: 3000 ppm (gasförmig, aus Stammlösung) · Zielvolumen: 6–8 ml CDL · Applikationsform: unverdünnt
  • Applikation erfolgt in einem schmalen Glasgefäß ohne Wasserzusatz
  • Die betroffene Körperregion wird ohne direkten Flüssigkeitskontakt über die Gefäßöffnung gehalten
  • Expositionszeit: maximal 3 Minuten zur Vermeidung lokaler Reizreaktionen
  • Applikationsfrequenz: bis zu mehrfach täglich, mit einem Mindestintervall von einer Stunde
  • Indikation: oberflächliche Infektionen der Ohrmuschel oder anderer begrenzter Hautareale
  • Nicht indiziert bei Innenohrbeteiligung – in diesen Fällen Anwendung von Protokoll C oder J (z. B. 30 Sekunden Tropfenapplikation)

Beutelprotokoll – Flächige dermale Gasapplikation 🧴

  • Zielkonzentration: 3000 ppm (gasförmig, aus Stammlösung) · Zielvolumen: 30 ml CDL · Applikationsform: unverdünnt
  • Ziel ist die gleichmäßige Exposition großflächiger kutaner Areale bei stehender Körperhaltung innerhalb eines luftdichten Systems.

Technische Durchführung:

  1. Einen oder mehrere großvolumige Kunststoffsäcke seitlich aufschneiden und mittels Klebeband zu einer gasdichten Einhüllung („Beutelkleid“) verbinden
  2. Die Zielperson positioniert sich entkleidet stehend im Beutel, der Kopf bleibt stets außerhalb der Expositionskammer
  3. Ein geeignetes Gefäß (z. B. Glas oder Porzellan) mit 30 ml CDL wird im unteren Bereich des Beutels aufgestellt
  4. Der Beutel wird luftdicht von innen verschlossen, z. B. durch manuelles Zusammenhalten im Schulterbereich
  5. Expositionsdauer: 5–10 Minuten

Anwendungsgrenzen ❗

Das Glasprotokoll ist ausschließlich für die aurikuläre Außenzone und fokale dermatologische Läsionen vorgesehen. Bei tieferliegenden oder systemisch relevanten Entzündungsprozessen (z. B. Innenohr) sind standardisierte systemische Protokolle wie C oder J zu bevorzugen.