Vaginale Applikation bei urogenitalen Pathologien
Klinische Indikation und therapeutische Relevanz
Das CDL-Protokoll V ist ein topisches Behandlungsregime zur adjuvanten Therapie von Erkrankungen des weiblichen Urogenitaltrakts. Die Anwendung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der lokalen oxidativen Wirksamkeit von Chlordioxidlösung (CDL) und zielt auf die Reduktion pathogener Mikroorganismen, Gewebeproliferationen und entzündlicher Prozesse. Typische Indikationen umfassen:
- Infektionen mit humanem Papillomavirus (HPV)
- Vaginale Candidosen, bakterielle Dysbiosen (z. B. Gardnerella vaginalis)
- Zervikale Polypen, Myome, Endometriose
- Dysplasie des Gebärmutterhalses (CIN I–III)
- Chronisch rezidivierende Zystitiden
- Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
Zudem zeigt CDL spermizide Eigenschaften und kann postkoital zur temporären Kontrazeption genutzt werden.
Applikationsformen, Konzentrationen und Volumina
Vaginalspülung (Standard- oder Flaschenapplikation)
Dosierung: 10 ml CDL in 500 ml Wasser
Zielkonzentration: 60 ppm · Zielvolumen: 500 ml · Temperatur: 37 °C
- Applikation mittels steriler Vaginaldusche oder PE/HDPE-Flasche
- Einbringen in Rückenlage; Flüssigkeitsretention für ca. 3 Minuten
- Frequenz: 1–2 Anwendungen täglich oder nach ärztlicher Anordnung
Intermittierende Spülung (Wechselverfahren)
- Wiederholte Instillation und Ablassen der Spüllösung zur mechanischen Elimination pathologischer Sekrete
- Beobachtung des Exsudats als diagnostische Zusatzinformation
Depotverfahren mittels Menstruationscup
Dosierung: 3–5 ml unverdünnte CDL
Einwirkzeit: bis zu 2 Stunden
- Indiziert bei proliferativen Läsionen (z. B. Endometriose, submuköse Myome)
- Langzeitkontakt ermöglicht lokale Reduktion dysplastischer Zellverbände
Durchführungsempfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen
- Verwendung ausschließlich von osmotisch aufbereitetem, destilliertem oder mikrofiltriertem Wasser
- Flüssigkeit auf Körpertemperatur temperieren (ca. 37 °C)
- Keine Applikation unter Druck; intravaginaler Luftzutritt strikt vermeiden
- Bei Reizung (z. B. Juckreiz, Brennen): Konzentrationsanpassung oder temporäre Therapiepause erwägen
Das Protokoll V ist eine komplementäre Maßnahme im Rahmen integrativer Gynäkologie. Es sollte immer in ein differenzialdiagnostisch fundiertes Therapiekonzept eingebettet und unter professioneller Supervision durchgeführt werden.